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Einsatzeinheit NRW

Die Einsatzeinheit NRW ist eine taktische Einheit des Katastrophenschutzes in Nordrhein-Westfalen. Sie ersetzte die früheren Katastrophenschutzzüge, da eine Einsatzeinheit flexibler und umfangreicher einsetzbar ist. Das ehrenamtliche Personal wird vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) gestellt. Das Material sowie die Fahrzeuge teilweise auch vom DRK, hauptsächlich jedoch vom Bund und dem Land NRW, finanziert.

Aufbau der Einsatzeinheit

Die Einsatzeinheit NRW besteht aus 33 Helfern (Stärke 2/10/21/33). Zu jeder Einsatzeinheit gehört ein Arzt 1). Der Arzt muss die Qualifikation zum Notarzt ("Fachkundenachweis Rettungsdienst") besitzen. Eine personelle Zweitbesetzung der Einsatzeinheit ist mindestens zu gewährleisten.

Die Einsatzeinheit ist in verschiedene Gruppen gegliedert:

  • Führungstrupp                       (1/1/2/4)
  • Sanitätsgruppe                      (1/4/5/10)
  • Betreuungsgruppe                 (4/11/15)
  • Trupp "Technik & Sicherheit" (1/3/4)

Durch die multifunktionale Struktur der Einsatzeinheit mit ihrer Ausstattung und der Ausbildung des Personals ist das DRK jederzeit in der Lage, den Rettungsdienst bei der Versorgung von Verletzten und Kranken wirkungsvoll zu unterstützen, zu ergänzen und ggf. abzulösen. Die von einem Schadensereignis betroffenen, aber unverletzten Menschen werden betreut und versorgt. Je nach Schadenlage unterstützen sich die Sanitäts- und Betreuungsgruppe gegenseitig bei der Aufgabenerfüllung.

Ausgebildetes Fachpersonal des Trupps „Technik und Sicherheit“ ergänzt und unterstützt die Sanitäts- und Betreuungsgruppe in ihren Aufgaben.

Die Einsatzeinheit kann sowohl als komplette Einheit, als auch in Fachgruppen eingesetzt werden.

Untersuchungen von Schadensereignissen unterhalb der Katastrophenschutzschwelle in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass es in kürzester Zeit zu einer großen Zahl hilfebedürftiger -verletzter und unverletzter- Personen kommt. Der Rettungsdienst konzentriert sich vorrangig auf die Versorgung von Notfallpatienten und deren Transport in die Kliniken.

Da der Rettungsdienst prinzipiell (entsprechend der DIN) für den individuellen Notfall ausgestattet ist, reicht die Ausstattung eines RTW oder KTW in der Regel nur für die Versorgung eines Notfallpatienten aus. Insbesondere mangelt es bei einem Massenanfall von Verletzten an Material, wie Tragen, Decken, Infusionen, Medikamenten, Ruhigstellungsmaterial und Sauerstoff. Außerdem verfügt der Rettungsdienst über keinerlei Möglichkeiten, bei schlechter Witterung z.B. einen überdachten Verbandplatz (Zelt) oder bei Dunkelheit Beleuchtung zu schaffen. Die Einsatzeinheit schließt diese Versorgungslücke.

  • Führungstrupp

    Der Führungstrupp führt den Einsatz im zugewiesenen Einsatzabschnitt, koordiniert die unterstellten Gruppen und ist die Verbindung zur übergeordneten Einsatzleitung.

     

    Der Führungstrupp besteht aus: 

    • Zugführer (ZFü) 
    • Führungsassistent (FüAss) 
    • zwei Führungshelfern (Kraftfahrer und Sprechfunker) 

    Das DRK ist verpflichtet, das Führungsfahrzeug (ELW) aus eigenen Mitteln zu stellen und auszurüsten.  

     

    Der Führungstrupp...

    • stellt die Kommunikation und Kooperation mit der übergeordneten Führungsstelle und benachbarten Einheiten sicher, nimmt Einsatzaufträge entgegen und informiert über Lageentwicklung und Einsatzabwicklung
    • nimmt die Feststellung und Beurteilung der Lage im Einsatzbereich der Einsatzeinheit vor
    • regelt den sanitäts- und betreuungsdienstlichen Einsatz unter Beratung der Fach- und Führungskräfte
    • erteilt Aufträge an die Gruppen der Einsatzeinheit und kontrolliert die Durchführung
    • trägt Sorge für die Sicherheit im Einsatz mit Unterstützung der Fach- und Führungskräfte
    • trägt Sorge für die Verstärkung, Ergänzung und Ablösung der Einsatzeinheit bzw. von Teileinheiten
  • Sanitätsgruppe

    Aufgrund der notfallmedizinischen Entwicklung des Rettungsdienstes hat sich die Aufgabenstellung des Sanitätsdienstes in den vergangenen Jahren geändert.

    Bei Ereignissen mit Personenschäden wird die Rettungsleitstelle je nach dem Ausmaß der Schadenslage - entsprechend den festgelegten Alarmierungs- und Einsatzvorgaben - alle zur Verfügung stehenden eigenen Rettungsmittel, ggf. Rettungsmittel benachbarter Rettungswachen, rettungsdienstlichen Schnelleinsatzgruppen und den Luftrettungsdienst alarmieren und einsetzen. Es ist davon auszugehen, dass die primäre Versorgung von Verletzten durch rettungsdienstliches Personal begonnen wird. Ein "Leitender Notarzt" (LNA) hat die medizinische Einsatzleitung und bestimmt mit dem organisatorischen Leiter (OrgL) den Einsatz der Rettungsmittel. Damit kommt der Sanitätsgruppe im Wesentlichen eine verstärkende und ergänzende Funktion zu.

     

    Die Sanitätsgruppe besteht aus:

    • Gruppenführer (GrFü)
    • 3 Truppführer (TrFü)
    • 5 Helfern (Mindestqualifikation Rettungshelfer) 

    Sie ist in den Arzttrupp (1/1/4/6), der sich um den Aufbau und den Betrieb des Verbandplatzes kümmert und zwei Transporttrupps, mit je einem KTW aufgeteilt.

     

    Die Sanitätsgruppe...

    • führt dringend benötigtes Material wie Tragen, Decken, Infusionen, Sauerstoffgeräte, Verbandstoffe usw. an die Einsatzstelle und unterstützt die Notärzte und das Rettungsdienstpersonal - soweit notwendig - bei der Versorgung der Verletzten (Herstellen und Aufrechterhaltung der Transportfähigkeit)
    • schafft - je nach Notwendigkeit - die erforderlichen Infrastrukturen an der Einsatzstelle durch Einrichten eines Verbandplatzes
    • sucht ggf. Verletzte und führt deren Erstversorgung durch
    • übernimmt erstversorgte Verletzte, z.B. von Verletztenablagen und bringt diese zum Verbandplatz
    • versorgt und betreut Verletzte und Kranke bis zu deren Abtransport in die Klinik
    • versorgt die leicht verletzten Betroffenen und sorgt so für eine Entlastung des Rettungsdienstes, der Notärzte und der Krankenhäuser
    • übernimmt die medizinische Versorgung kontaminierter Verletzter und führt die behelfsmäßige Dekontamination durch
    • nimmt unverletzte Betroffene in ihre Obhut und betreut ggf. bis zur Übergabe an die Betreuungsgruppe
    • sorgt für die Registrierung und Dokumentation

     

    Als Fahrzeuge dienen zwei Krankentransportfahrzeuge und entweder ein Arzttruppkraftwagen oder GW-San 25 (Gerätewagen-Sanitätsdienst für 25 Verletzte).

  • Betreuungsgruppe

    Schadensereignisse lassen sich aufgrund Ihrer Komplexität sehr selten nur einem Fachdienst zuordnen. Fast immer sind die Menschen individuell unterschiedlich von einem Unglücksfall betroffen. Nicht alle Betroffenen sind verletzt und werden daher auch nicht vom Rettungsdienst und Sanitätsdienst versorgt und in ein Krankenhaus gebracht.

    Die Betreuungsgruppe besteht aus:  

    • einem Gruppenführer
    • 3 Truppführer
    • 11 weiteren Helfern

    Sie ist in die Trupps Soziale Betreuung (-/2/4/6), der sich um Betroffene kümmert, den Trupp Unterkunft (-/1/5/6), der sich um die Unterbringung von Betroffenen kümmert, und den Trupp Verpflegung (-/1/2/3), der sich um die Verpflegung der Betroffenen sowie der eigenen und fremden Einsatzkräfte kümmert, eingeteilt. 

    Der Verpflegungstrupp besteht nur bei 2/3 der Einsatzeinheiten!

     

    Die Betreuungsgruppe...

    • leistet den Betroffenen überall dort Hilfe, wo sie sich aufgrund der Situation aus eigenem Vermögen nicht selbst helfen können.
    • betreut und versorgt hilfebedürftige Menschen mit lebensnotwendigen Versorgungsgütern
    • sorgt für Verpflegung und vorläufige, vorübergehende Unterbringung von Betroffenen
    • sichert die sozialen Belange der Betroffenen

     

    Betreuungslage

    Die Betreuungsgruppe ist so ausgelegt, dass durch sie allein ca. 100 betreuungsbedürftige Personen versorgt und betreut werden können. Sind aufgrund des Schadensereignisses und der Situation an der Einsatzstelle überwiegend Betreuungsaufgaben zu erfüllen, werden diese von der gesamten Einsatzeinheit durchgeführt. Die gesamte Einsatzeinheit kann bis zu 500 Personen, je nach notwendiger Betreuungsintensität, unterbringen, verpflegen und sozial betreuen.

    Die Betreuungsgruppe kann zusammen mit der Führungsgruppe als Schnelleinsatzgruppe eingesetzt werden und ist somit auch für Einsätze unterhalb der Katastrophenschwelle verfügbar. Eine Betreuungsgruppe kann alleine 100 Betroffene versorgen und betreuen. Als Fahrzeuge dienen zwei Mannschaftswagen, teilweise mit Fahrzeuganhänger und ein Betreuungslastkraftwagen mit Feldkochherd.

  • Technik und Sicherheit

    Der Trupp „Technik und Sicherheit“ (T&S) besteht aus:

    • einem Truppführer (TrFü)
    • 3 Helfern 

    Er unterstützt die anderen Gruppen bei der Durchführung ihrer Aufgaben durch Bereitstellung von Strom durch Ersatzstromerzeuger, durch die Bereitstellung von Wasser und Gas und durch logistische Maßnahmen.

    Der Trupp T&S ist zusätzlich für die Überwachung der Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zuständig. Helfer der Trupps werden ebenfalls in der Gefahrgutverordnung Straße (GgVS) ausgebildet. Als Fahrzeug dient ein organisationseigenes Kraftfahrzeug mit einem Anhänger "Technik". Dieser wird vom Land NRW zur Verfügung gestellt.


    Der Trupp „Technik und Sicherheit“...

    • verrichtet handwerklich-technische Tätigkeiten mit entsprechendem Werkzeugen und Hilfsmitteln
    • errichtet Zelte (mit den Gruppen zusammen)
    • errichtet und betreibt sicherheitsgerecht technische Geräte und Anlagen (z.B. Notstromversorgung, Beleuchtung, Zeltheizgeräte)
    • überwacht die technischen Geräte während des laufenden Betriebes
    • wirkt bei der Logistik der gesamten Einheit mit
    • überwacht den geeigneten Atem- und Körperschutz der Einsatzkräfte
    • bietet technische Unterstützung bei der Personen-Dekontamination
    • berät die Einheit fachlich bei Unfällen mit chemischen oder radiologischen Stoffen
    • führt technische Maßnahmen zum Schutze der Einheit bei Unfällen mit Gefahrstoffen durch

     

    Über die technischen Tätigkeiten hinaus überwacht die Gruppe Technik und Sicherheit die Einhaltung der gesetzlichen Arbeitsschutzvorschriften, der Unfallverhütungsvorschriften und anderer Sicherheitsvorschriften.

    Zusammenarbeit innerhalb der Einsatzeinheit

    Die Helferinnen und Helfer der Sanitäts- und der Betreuungsgruppe unterstützen sich gegenseitig. Dadurch können die Versorgungskapazitäten erhöht werden.

    Die Gruppe Technik und Sicherheit gewährleistet die bedarfsgerechte Unterstützung der anderen Gruppen, so dass - auch bei widrigen äußeren Bedingungen - durch den Aufbau von Zelten und durch die Einrichtung von Beleuchtung und Heizung die Versorgungsmöglichkeiten an der Einsatzstelle entscheidend verbessert werden können.

Einsatzeinheit NRW in Lünen

Auch in Lünen gibt es eine Einsatzeinheit. Haben Sie Interesse an einer aktiven Mitwirkung?  

Sprechen Sie uns an. Wir sind jeden Dienstag im DRK-Zentrum am Spormeckerplatz 1A für Sie ansprechbar.

Telefon: 02306/30 611-0 oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Den aktuellen Ausbildungsplan mit Terminen und Themen gibt es hier.

Den aktuellen Flyer können Sie hier downloaden.